Mehrtagestour „Spessartweg“
Mehrtagestour „Spessartweg“, 22.04. bis 27.04.2015 (Wfn: Elisabeth Gaspers)
(Wanderstrecke: 72 km, Anzahl Teilnehmer: 5)
Mitgewandert sind: Christine Behrens, Elisabeth Gaspers, Gertrud und Werner Löber und Manfred Löhe. Carola Bungart musste leider absagen, Manfred Löhe ist für Gisela Vogt mitgefahren.
- Tag (Mittwoch, 22. April)
Die Hiobsbotschaft einen Tag vor unserer Reise: Die Lokführer streiken ab dem 22.!!! Nach einer längeren Befragung des Internets habe ich einen neuen „Fahrplan“ zusammengestellt. Dann nur noch meine Mitfahrer anrufen, dass sich Abfahrtszeit sowie Umsteigebahnhöfe geändert haben. Jetzt müssen wir insgesamt 5 Mal umsteigen. Aber es klappt wirklich alles. Wenn auch 1x nur mit Mühe, aber auf die Deutsche Bahn ist eben Verlass!?!? Allerdings fährt unser Zug in Köln schon mit 20 Minuten Verspätung ab, doch bei einem Streik ist man ja froh, wenn überhaupt etwas fährt. Wie immer wird die Fahrt mit einem Umtrunk gestartet, es gibt zur Einstimmung für jeden ein Glas Sekt. Danach konzentrieren wir uns auf das jeweilige Umsteigen und tragen die Koffer von einem Bahnsteig zum anderen. In „Stadtprozelten“ erwartet uns das Taxi, (von mir frühzeitig über die geänderte Ankunftszeit informiert), das uns dann schnell zum Hotel bringt.
Zimmer beziehen, Koffer auspacken und dann ist die erste Erkundigung angesagt. Unser Hotel liegt oben am Berg, Wir gehen also zuerst einmal abwärts in den Ort „Heimbuchenthal“. Es ist ein richtiges Straßendorf, wegen der Enge des Tales ist alles nebeneinander gebaut. Aber für uns sieht alles schön aus, es ist warmer Sonnenschein. Dann geht es zurück steil bergauf, ein leckeres Abendessen erwartet uns, und der erste Tag ist schon vorbei.
- Tag (Donnerstag, 23. April)
Um 9.00 Uhr holt uns der Taxidienst ab und bringt uns nach „Heigenbrücken“. Hier beginnt der Spessartweg Nr. 2, den wir in den nächsten Tagen bis zum Ziel in „Stadtprozelten“ gehen wollen. Natürlich geht es zu Beginn direkt steil bergauf, aber dafür werden wir mit schönen Ausblicken von den Höhen belohnt. Es geht über schöne Waldwege bis zu einer großen Baustelle der DB, hier wird ein neuer Tunnel gebaut. Leider wird durch die Baustelle unser Wanderweg unterbrochen und wir müssen einen 3 km langen Umweg machen. Und das auch noch auf Asphalt! Und dann auch noch in der Mittagssonne an einer Autobahnbaustelle vorbei, bis wir endlich unseren Wanderweg wiederfinden. Zum Schluss, gegen 17.30 Uhr, erreichen wir den Treffpunkt „Waldmichelbacher Hof“. Ich rufe unseren Taxidienst an, und die Wartezeit vertreiben wir uns mit einem leckeren Bier und nach kurzer Zeit sind die Anstrengungen schon wieder vergessen.
- Tag (Freitag, 24. April)
Um 8.45 Uhr werden wir abgeholt und zum Schlusspunkt des gestrigen Tages gebracht. Ab hier geht es dann in Richtung Hotel. Es gibt wieder ein paar steile Passagen, die uns einige Schweißtr
opfen kosten. Der Weg führt oft am Hang entlang und wir haben wunderbare Aussichten. Außerdem ist der Blick auf die vielen blühenden Bäume, meist weiß, in dem herrlichen frischen Grün eine Wohltat für die Augen. Am Ende kommen wir oberhalb des Hotels aus dem Wald. Jetzt nur noch ein Stückchen abwärts und schon lockt auf der Terrasse wieder ein kühles Bier oder Ähnliches, je nach Geschmack.
- Tag (Samstag, 25. April)
Gegen 9.00 Uhr geht es ab Hotel aufwärts auf „unseren Specht-Weg“. (Das Wanderzeichen zeigt einen Specht!) Wieder auf schönen Waldwegen geht es rauf und runter bis wir an den „Felsenweg“ kommen. Große Felsbrocken sind zu einem Serpentinenweg zusammengelegt worden, der hier auch als Kreuzweg mit entsprechenden Bildern ausgewiesen ist. Es ist ein langes Stück und bei der Steigung auch etwas anspruchsvoll. Wir quälen uns aufwärts und sind froh, als wir oben sind. Wir kommen dann an der „Geishöhe“ aus, gehen am Aussichtsturm vorbei und bekommen ein paar leichte Regentropfen ab. Es ist kühler geworden, wir sind froh, als wir wieder im Wald sind. Etwas später erreichen wir das Tagesziel „Wildensee“. Wir kommen auf die Straße und sind direkt an einer Bushaltestelle. Und der Bus kommt in 5 Minuten!! Das so ab zupassen ist Glücksache: Heute am Samstag fährt alles nur im 2-Stunden-Takt. Für € 0,50 fahren wir bis „Eschau“, erreichen später durch einen Tiefflug des Busfahrers auch noch den Anschluss nach „Heimbuchenthal“. (So etwas geht auch nur am Samstag.) Alles klappt wirklich wunderbar, und wir sind dankbar. Allerdings geht es aufwärts zum Hotel in leichtem Nieselregen. Egal, nach diesem sehr schönen Tag.
- Tag (Sonntag, 26. April)
Auch wenn Sonntag ist, wir müssen um 8.15 Uhr schon vom Hotel abgehen, unser Bus, der uns nach „Wildensee“ zurückbringt, fährt schon kurz nach ½ neun. Allerdings ist dann in „Eschau“ eine Umsteigezeit zu überbrücken. Ab „Wildensee“ führt uns der Weg jetzt Richtung „Stadtprozelten“. Mit der Angabe im Wanderbuch: nur noch eine Steigung, dann moderat abwärts. Die Steigung stimmt, doch später ist die Beschilderung etwas dürftig und wir übersehen einen Abgang. Nach gut 1 km das Ganze wieder zurück und auf den richtigen Weg. Doch dann soll es noch einmal eine längere Steigung geben, hier ändern wir die Richtung und gehen jetzt nach „Dorfprozelten“. Aber nach einer Weile stellen wir fest, auch hier ist noch ein Berg zu bewältigen! Nachdem wir später im Ort sind, sehen wir an der Bushaltestelle, dass heute gar kein Bus fährt! Für diese Strecke habe ich leider keinen Fahrplan. Aber Gott sei Dank gibt es auch einen Bahnhof und der Zug fährt heute, sogar in ¼ Stunde. Wir brauchen also nicht lange zu warten. Jetzt fahren wir bis Aschaffenburg und dann mit „unserer Linie 40“ zurück nach „Heimbuchenthal“. (Es geht alles, nach dem Ausspruch von Frau Sieper: mit den Dummen ist Gott!) Nach dem Abendessen sitzen wir noch eine Weile zusammen und lassen die Tage noch einmal Revue passieren. Alle sind zufrieden. Es waren wirklich sehr schöne Wandertage.
- Tag (Montag, 27. April)
Abreisetag! Um 10.45 Uhr fährt der Senior-Chef unsere Koffer hinunter an die Bushaltestelle. Wir fahren mit dem Bus nach Aschaffenburg, steigen in den Zug nach Frankfurt und dort in den ICE nach Köln. Je weiter wir nach Norden kommen, desto mehr muss der Himmel weinen. Doch in Köln ist es dann trocken. Wenn auch der Streik zu Ende ist, so geht es auch heute nicht ohne Verspätung: in Köln sind es 10 Minuten. Egal, wir sind gut zurück gekommen und jeder macht sich auf den Heimweg.
Zu dieser Reise ist noch zu sagen, wenn es auch nur ein paar Tage waren, es war doch eine schöne Zeit. So viele Buchenwälder an einem Stück habe ich noch nicht gesehen! Und jetzt, um diese Jahreszeit, es ist eine Wohltat für die Augen: dieses frische helle Grün der austreibenden Blätter, dazwischen die blühenden Obstbäume auf den Wiesen, die gute Luft, schöne Waldwege!
Von den 72 km führten nur höchstens 10 km über Asphalt oder dgl., alles andere sonst über Wald-, Feld- und Wiesenwege.
D.h., eine sehr schöne Wegeführung. Man kann diesen Weg gut weiter empfehlen.
Bericht und Fotos: Elisabeth Gaspers