Mehrtagestour „Lechweg / Österreich“

Mehrtagestour „Lechweg / Österreich“, 29.07. – 08.08.2014 (Wfn: Elisabeth Gaspers)

(Wanderstrecke: 127 km, Anzahl Teilnehmer: 3)

  1. Tag (Dienstag, 29. Juli 2014)

Renate Schulz und ich treffen uns um 9.00 Uhr am Blumenstand im Hbf. Unser Zug fährt um 9.18 Uhr, hat aber beim Ankommen bereits 10 Minuten Verspätung! Bis wir in Bregenz sind, hat sich die Verspätung auf knapp 1 Stunde hochgeschaukelt. Bei der Ankunft in Langen am Arlberg ist natürlich unser Bus nach Lech am Arlberg weg, wir müssen bis nach 19.00 Uhr warten. Zum Glück treffen wir ein Ehepaar, das auch Urlaub in Lech verbringen will und per Auto vom Hotel abgeholt wird. Wir können mitfahren! Gegen 18.30 Uhr sind wir dann in unserem Hotel und werden schon von Christine Behrens erwartet, die von Schwangau direkt nach Lech gefahren ist. Jetzt ist unsere „Gruppe“ vollzählig. Die Begrüßung ist entsprechend! Es gibt viel zu erzählen, wir freuen uns auf die vor uns liegenden Wandertage.

  1. Tag (Mittwoch, 30. Juli 2014)

Ein Blick aus dem Fenster: es   r e g n e t!

Wir gehen zur Bus-Station und fahren hinauf zum Formarin-See. Hier entspringt der Lech aus einer der vielen Quellen. Als erstes verpacken wir uns gegen den Regen und gehen dann zum See hinunter. Leider ist nichts zu sehen, da alles total im Dunst liegt. Wir gehen zurück, am Steinbock-Denkmal vorbei und machen uns dann auf den gut ausgezeichneten Lechweg. Das große „L“ wird in den nächsten Tagen unser ständiger Begleiter sein, es ist nirgends zu übersehen. Da es in den letzten Tagen schon viel geregnet hat, ist der Weg schlammig und an den Felsenstücken recht glatt und daher gefährlich zu begehen. Für uns ein Grund, den noch jungen Lech zu überqueren, den Hang hinauf zu klettern und auf der Straße parallel zum Bach zu gehen, es gibt genug Wasser von oben. Im Hotel zurück wird zuerst einmal die durchnässte Kleidung gewechselt, schließlich muss morgen wieder alles trocken sein.

  1. Tag (Donnerstag, 31. Juli 2014)

Es regnet die ganze Nacht! Ich mache daher den Vorschlag, ein kleines Stück mit dem Bus zu fahren (ist mit der Gästekarte kostenlos möglich!) und dann zu sehen, wie die Wege weiter oberhalb beschaffen sind. Wir fahren also bis Warth und haben erst einmal Glück, es ist trocken. Es geht abwärts zum Krombach – über eine Swingbridge – und auf der anderen Seite am Hang entlang einen Wiesenweg wieder aufwärts, matschig und rutschig, bis zu einem Bauernhof. Hier biegen wir ab und gehen zur Straße hinunter, wo wir unser Hotel finden. Wir sind sehr früh und beschließen daher, mit dem Bus nach Holzgau zu fahren und uns unser Ziel für den nächsten Tag anzusehen. Vor allem die längste „Fußgängerhängebrücke“ Österreichs. Ein tolles Bauwerk! Nach ein paar Schritten stelle ich fest: nichts für mich – wackelt zu sehr. Wir nehmen dann den letzten Bus zurück zu unserem Hotel.

  1. Tag (Freitag, 1. August 2014)

Nach viel Regen in der Nacht ist es am Morgen aber trocken. Wir beginnen unseren Weg am Bauernhof, wo wir gestern aufgehört haben. Und dann wieder wie gewohnt: nasse Wiesenwege, Matsch, Schlamm, rutschig usw. Im Ort Lechleiten geht Renates Schuh kaputt, die ganze Sohle löst sich ab, und das bei diesen Wegen! Auch hilfreich angebotenes Kleben bringt nichts. Also trennen wir uns, Christine und ich gehen weiter, Renate fährt mit dem Bus und kauft sich ein paar neue Schuhe. Wir treffen uns dann später in Holzgau wieder. Sie weiht die neuen Schuhe gleich ein und geht in der Zwischenzeit schon mal hin und her über die „Wackel-Brücke“. Wir beide folgen weiter dem großen „L“ und kommen auf schwierigen Wegen nach Steeg. Hier kündigt sich das nächste Unwetter mit Blitz und Donner an, und wir beschließen, das letzte Stück mit dem großen Gelben zu fahren. Abends haben wir uns dann gegenseitig viel zu erzählen.

  1. Tag (Samstag, 2. August 2014)

Es ist trocken! Wir gehen zuerst aufwärts zum Simms-Wasserfall, unter der Hängebrücke hindurch, weiter in Richtung Bach. Auch heute ist der Weg wieder sehr abwechslungsreich, steil bergauf und bergab, auf schmalem Pfad am steilen Hang entlang. Das letzte Stück Weg bis Elbigenalp führt uns nur noch am Lech entlang. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Tagesziel. Außer einem kurzen Schauer am Vormittag gab es heute am Wetter keine Beanstandung.

  1. Tag (Sonntag, 3. August)

Zuerst führt der Weg weiter am Lech entlang, dann geht es im Wechsel oberhalb und am Wasser entlang. Durch einen Tannenwald geht es dann über Torf und Wurzeln sehr steil bergab, wir sind froh, dass wir unsere Stöcke haben! Am Ende des Weges müssen wir dann auch noch über eine Absperrung klettern. Danach geht es nur noch auf Asphalt weiter. Nachdem wir den Lech mal wieder überquert haben, erreichen wir unser Hotel in Elmen.

  1. Tag (Montag, 4. August 2014

Wir müssen zuerst ein Stück zum Lechweg zurückgehen, danach auf dem Panoramaweg in Richtung Stanzach. Der Weg führt uns oberhalb des Flusses auf Geröll wieder auf und ab. Wir sehen auf das Lechtal hinab, später dann wieder am Lech entlang, bis wir unser Hotel erreichen. Hier werfen wir Ballast ab und gehen noch weiter bis Forchach und noch zur alten Hängebrücke. Später fahren wir mit dem Bus zurück nach Stanzach.

  1. Tag (Dienstag, 5. August 2014)

Wir fahren mit dem Bus bis Forchach und gehen zurück auf den Lechweg. Zuerst aber einmal hin und her über die Holzbrücke und den, durch den vielen Regen angeschwollenen Lech, dessen Anblick wir von oben genießen. Danach weiter Richtung Weissenbach. Kurz vor dem Ort beginnt es wieder stark zu regnen. Wir flüchten in ein Lokal und hoffen auf das Ende der Schauer. Dann geht es aber weiter. Der Weg zieht sich, es ist nur noch Asphalt, wir müssen um eine Baustelle herum, die Ufer des Lechs werden wohl befestigt. Endlich erreichen wir aber die angegebene Bushaltestelle in Platten und fahren mit dem Bus nach Reutte, wo heute unsere Koffer auf uns warten.

  1. Tag (Mittwoch, 6. August 2014)

Zu Beginn zuerst wieder mit dem Bus nach Platten. Nach einem schönen Weg bergauf folgt dann wieder ein Stück „STEIG“, erfordert auch wieder unsere ganze Konzentration und viel Kraft. Oben kommen wir zu einer kleinen Kapelle und machen in der Sonne(!) zuerst einmal eine Pause. Später gehen wir zum Frauensee hinab in Richtung Pflach. Das Hotel, (unser Treffpunkt, von wo wir abgeholt werden sollen), hat heute Ruhetag. Die freundliche Wirtin gibt uns aber etwas zu trinken und ruft auch den fahrbaren Untersatz für uns an. (Ein Bus fährt auf dieser Strecke nicht.) In Reutte bummeln wir noch ein bisschen bevor wir zurück ins Hotel gehen.

  1. Tag (Donnerstag, 7. August 2014)

Wieder zuerst eine Fahrt mit dem Bus bis Unterpinswang. Dann am Restaurant „Schluxem“ vorbei zum Alpsee. Hier sehen wir die beiden bekannten Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Großer Rummel! Da Christine sich hier mittlerweile gut auskennt, gehen wir ab jetzt einen anderen Weg. Weiter geht es für uns zum Schwansee, über den Kalvarienberg zum Lechfall nach Füssen. Hier endet nach 125 km der Lechweg. Nach einem kurzen Bummel durch den Ort gehen wir zum Hotel.

  1. Tag (Freitag, 8. August 2014)

Abreisetag! Nach dem Frühstück werden die Koffer gepackt, noch ein kleiner Spaziergang, dann ab zum Bahnhof. Christine verabschiedet sich, sie fährt wieder nach Schwangau. Renate und ich fahren nach München und steigen in den ICE bis Köln.

Es war eine schöne Wanderreise:

  • reichlich Landschaft,
  • reichlich Steigungen,
  • reichlich Regen,
  • reichlich Kilometer: im ganzen 127 km!

Aber das Beste ist: wir sind gesund nach Hause zurückgekommen.

Bericht: Elisabeth Gaspers