Kurzwanderung „Bickendorf“
Kurzwanderung „Bickendorf“, Samstag, 7. März 2015 (Wf: Rolf Seng)
(Wanderstrecke: 3 km, Anzahl Teilnehmer: 26, darunter 3 Gäste)
Treffpunkt für den ca. 3 km langen Rundgang war die Rochuskapelle an der Venloer Str.
Die Rochuskapelle ist das älteste erhaltene Bauwerk Bickendorfs. Sie wurde dem beliebtesten Pestheiligen des Rheinlandes geweiht. Rochus lebte um 1300 und wird auch als Schutzpatron der Gefangenen verehrt. Der Ortsname bedeutet etwa: Niederlassung an der Gerichtsstätte.
Wf. Rolf begann den Rundweg durch die Nagelschmiedsgasse, wo wir die erhaltenen, denkmalgeschützten Häuser 10 bis 14 mit schmaler Front aber einer Grundstückstiefe von 50 bis 100 Meter gewahren.
Vor einem der Landarbeiterhäuschen im Häuschensweg 18 hat der Aktionskünstler Günter Demnig in Erinnerung an die Deportation von sechs jüdischen Kölnern namentliche „Stolpersteine“ verlegt.
Von der wieder erreichten Venloer Str. kommen wir in die Rochusstraße. Der ursprüngliche Dorfkern weist heute einen Mix unterschiedlicher Bauformen auf. Überreste der dörflichen Bebauung sehen wir gegenüber dem Haus Nr. 27. Seit 140 Jahren stehen hier noch winzige, aneinandergereihte Hausmannshäuser. Im Mehrfamilienhaus Nr. 33 lebte von 1933 bis zur Flucht 1938 der jüdische Arzt Dr. Rosenfeld. Wie schön, Fassadenschmuck mit Wappen und Fensterornamenten sind erhalten geblieben. Im 1883 erbauten Feltenhof, Haus Nr.22 wurde Sauerkraut hergestellt. Die gotischen Elemente an Tür und Fenstern verleihen dem Haus ein schmuckes Aussehen. An der Ecke Häuschensweg, Haus Nr. 56 bestand bis in die 70er Jahre die Ankerwickelei Bruncken.
An der Ecke Subbelrather Str. liegt das Brauhaus „Kääzmann‘s“ Gegenüber in der Rochusstr. ist die Wohnanlage „Antoniushof“ entstanden. Nach der Förderschule „Lindweilerhof“ steht an der Grenze Bickendorf / Ossendorf die 1849 im neoromanischen Baustil erbaute Kirche St. Rochus. Nur der Turm und der Altarchor haben den Krieg heil überstanden. 1949 konnte der Neubau eingeweiht werden. Chorkonzerte können nun in der Kirche, aber auch im Pfarrzentrum stattfinden. Familie Heintz und Frau Behrens haben ihre Wohnungen genau der Kirche gegenüber. Praktisch: Sie brauchen keinen eigenen Wecker.
Auf dem nahen Spielplatz gab Rolf einen auf seinen Geburtstag aus. Das wurde mit einem „Hoch“ von allen dankend angenommen.
Weiter ging die Führung über den ehemaligen Friedhof Feltenstr, Siedlung Rosengarten und Sandweg zum Denkmal “Treuer Husar“. Sankt Dreikönigen sehen wir nur von außen und gelangen nun schnell zu der wohlverdienten Einkehr im Brauhaus „Bickendorfer Hof“, wo auch die Führung mit Dank an den Wf. Rolf endet.
Bericht: Theo Ochendalski